Finanzielle Unabhängigkeit für Irular-Witwen in Südindien

Fünf Familien auf zehn Quadratmetern Fläche. Niedrige Wände aus Lehm begrenzen den Wohnraum, getrocknete Palmenzweige bilden das abgerundete Dach. Draußen gibt es einen Autoreifen als Sitzgelegenheit für zwei bis drei Personen, eine Bastmatte für den Rest, Kochgeschirr aus Edelstahl und ein paar Tücher. 18 Menschen wohnen hier in dritter Generation. Das Land gehört ihnen nicht, jederzeit könnten sie von hier vertrieben werden. Sie haben keine Ausweise und keinen Strom, die Kinder gehen nicht zur Schule, und wenn der Monsunregen einsetzt, ist ihre Hütte unbewohnbar. Willkommen in einer kleinen Siedlung der Irular.

Als indigenes Volk, das sich in Südindien auf unzählige kleine Dörfer verteilt, stehen die Irular am untersten Ende des Kastensystems. Ursprünglich bevölkerten sie die Wälder und lebten von und mit der Natur. Der Tamil Nadu Forest Act für Umweltschutz verbietet ihnen dies seit 1882. Die Irular haben sich seitdem in der Nähe von Dörfern und Städten angesiedelt, um als Tagelöhner auf Feldern oder als Arbeiter in einer Ziegelei gerade genug Rupien zu verdienen, um auf dem Schwarzmarkt Reis kaufen zu können. Frauen, deren Männer arbeitsunfähig oder verstorben sind, sind auf Almosen angewiesen, denn alleine können sie nicht genug Geld verdienen, um ihre Kinder zu ernähren. Manchmal schicken sie ihre Kinder zum Betteln.

Die Regierung hält für solche Volksstämme Entwicklungsprogramme bereit, doch komplizierte Bürokratieprozesse und Diskriminierung vonseiten der Behörden machen es den Menschen sehr schwer, Ihre Rechte in Anspruch zu nehmen.

Die NGO Enlight Mission setzt sich dafür ein, die Irular über ihre Rechte aufzuklären und sie auf ihrem Weg in die Eigenständigkeit und in ein komfortableres Leben zu unterstützen. Die Mitarbeiter helfen den Dorfbewohnern dabei, Ausweise, Lebensmittelkarten und Gelder für den Bau von Häusern und Toiletten zu beantragen. Sie bringen die Kinder in Internatsschulen unter oder organisieren für sie Transportmittel zur nächsten Dorfschule. Ich habe die Sozialarbeiter der NGO mehrfach in die Siedlungen der Irular begleitet und möchte nun dabei helfen, die Lebenbsbedingungen der Menschen zu verbessern.

Wie können wir helfen?

In Absprache mit den Dorfbewohnern möchten wir vier Kühe für vier Witwen mit Kindern in drei verschiedenen Irular-Dörfern kaufen. Kanniyama, Sarah, Kupu und Valar, deren Fotos ihr unter 'Updates' finden könnt, werden die Hauptverantwortung für die Kühe tragen, doch von der Dorfgemeinschaft unterstützt werden. Durch den Verkauf der Milch können die alleinstehenden Mütter abzüglich der Versorgungskosten monatlich etwa 90 € verdienen. 12,50 € davon geben sie an uns zurück. So kann nach zehn Monaten eine neue Kuh für eine neue besonders bedürftige Familie gekauft werden.

Eine Milchkuh kostet 500 €. Das ist das Geld, das benötigt wird, um einer Familie und im besten Falle einem ganzen Dorf eine bessere Zukunft zu schenken.

In der Vergangenheit haben einige Irular-Familien der Region um Gingee bereits Ziegen von der NGO erhalten. Das Konzept, das nicht auf Almosen sondern auf Hilfe zur Selbsthilfe beruht, hat sich als sehr erfolgreich und effektiv erwiesen.

Mehr Infos findet ihr unter den folgenden Links:
https://www.thehindu.com/news/national/tamil-nadu/...

https://www.firstpost.com/india/adivasis-and-the-i...

https://www.facebook.com/pg/Enlight-Mission-277337...